Die Zeit nach Corona: Prognosen und Learnings für das Online-Marketing
Im Marketing sind die Auswirkungen des Corona-Virus deutlich zu beobachten und auch nach der Krise werden die Folgen noch spürbar sein. In den vergangenen Wochen wurden Budgets stark gekürzt, ganz gestrichen oder umgeshiftet in online. Messen, auf denen neue Kontakte geknüpft und bestehende gefestigt werden, fanden und finden in einem größeren Rahmen bis heute nicht statt.
Wie das (Online) Marketing in der Zukunft aussieht, kann derzeit niemand einschätzen. Auch, weil die Krise das Verbraucherverhalten verändert hat:
- Wir sind mehr im Netz unterwegs als je zuvor.
- Unser Medienkonsum ist stark gestiegen.
- Unser Kaufverhalten hat sich geändert – in der Auswahl der Produkte, aber auch wie und wo wir einkaufen.
- Das Bargeld verschwindet und wird durch kontaktloses Bezahlen ersetzt.
- Unsere Arbeitspraktiken sind heute anders; digitale Technologien wie Chat- oder Video-Call-Tools werden zunehmend genutzt.
- Persönliche Prioritäten und Verhaltensmuster wandeln sich durch die Krise.
Jetzt ist es wichtig, aus den aktuellen Entwicklungen zu lernen und sich aufkommende Herausforderungen einzustellen.
Corona als Entwicklungsbeschleuniger
Laut Umfrage des Digitalverbands Bitkom zum Einkaufsverhalten in der Corona-Pandemie hat jeder fünfte Deutsche mehr im Internet bestellt. Und: Fast jeder Internetnutzer, 94 Prozent, ab 16 Jahren bestellt im Internet.* So ist es kein Wunder, dass (gutes) Online-Marketing immer wichtiger wird.
Der Corona-Virus treibt bereits vorhandene Trends und Entwicklungen im Marketing noch schneller voran: Die Bedeutung von Online-Marketing wird gegenüber dem traditionellen Marketing zunehmen, da es zeitnaher funktioniert und günstiger ist. Während digitale Kampagnen jederzeit angepasst werden können, ist dies bei traditionellen Kampagnen nur schwer umsetzbar. Damit gewinnt digitales Marketing auch an Einfluss beim Aufbau einer Marke.
Das Marketingbudget verschiebt sich noch stärker ins Online-Marketing. Um Verbraucher heute zu erreichen, muss eine eigene digitale Präsenz auf- und ausgebaut werden. Neue digitale Geschäftsmodelle müssen entwickelt und auf die jeweilige Zielgruppe im Netz zugeschnitten werden. Denn: Der Onlinehandel befindet sich auf der Gewinnerseite der Corona-Krise. Plattformen wie Amazon konnten ihren Umsatz in den vergangenen Wochen erheblich steigern.
Die Krise als Chance denken: Unternehmen und Marken müssen sich jetzt schnell und dynamisch mit relevanten Angeboten und Inhalten im Netz positionieren, immer entlang der gesamten Customer Journey. Bei Entscheidungsfindungen helfen Daten, um die eigenen Zielgruppen bestmöglich zu erreichen. Aber auch neue Kanäle und Formate sollten ausprobiert werden, um auch in Zeiten des Wandels neue Zielgruppen zu erschließen.
Kommunikation ist das Wichtigste
Besonders die Unternehmen und Branchen, deren Fokus auf dem direkten Kundenkontakt bzw. direkten Verkauf liegt und die online bisher wenig unterwegs waren, spüren die negativen Auswirkungen der Corona-Krise. Zum Beispiel die Gastronomie, die von ihren Gästen lebt, oder Veranstaltungen aller Art. Hier kann Online-Marketing dabei unterstützen, auf einen Lieferdienst oder ein Online-Event aufmerksam zu machen. Kleinere Läden, in denen sich aktuell nur wenige Kunden gleichzeitig aufhalten dürfen, können mit einem Auftritt im Netz mögliche neue Kunden auf sich aufmerksam machen und dort zusätzlich verkaufen. Neuheiten und Aktionen wie Sonderverkäufe und Rabattaktionen können schnell über das Internet kommuniziert werden.
Jetzt für die Zeit nach der Krise handeln
Mit dem Corona-Virus gibt es mehr potenzielle Kunden im Internet als vor der Krise. Das gilt wohl auch für die Zeit danach. Kunden entdecken jetzt die Vorteile des Internets. Die Bedeutung des Onlinehandels gegenüber dem stationären Handel wird weiter zunehmen. Daher sollten Unternehmen spätestens jetzt anfangen, ihre Online-Marketing-Strategie zu entwickeln beziehungsweise zu prüfen und zukunftsfähig aufzustellen.
* Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wie-die-Corona-Krise-das-Online-Shopping-veraendert