Google Shopping ist sowohl Produktsuchmaschine als auch Preissuchmaschine
Produktsuchmaschinen
Eine reine Produktsuchmaschine hat den Schwerpunkt den Nutzern in der Suche nach passenden Produkten zu helfen. Der Preisvergleich ist hier nur sekundär. Viel mehr versuchen diese Suchmaschinen den Nutzern passende Produkte zu den Interessen und Suchanfragen des Nutzers vorzustellen. “Pinterest” und “moebel.de” sind sehr gute Beispiele für Produktsuchmaschinen.
Preisvergleichsseiten bzw. Preissuchmaschinen
Der Fokus bei Preissuchmaschinen liegt darin, Preise zu vergleichen. In der Regel bieten Preissuchmaschinen auch Funktionen einer Produktsuchmaschine an, dennoch liegt der Schwerpunkt darin, dem Nutzer einen Preisvergleich für ein Produkt anzubieten, sodass der Nutzer herausfinden kann, wo er das gewünschte Produkt im Internet am günstigsten kaufen kann. Beispiele sind hier “Idealo” und “günstiger.de”. Diese Seite beobachten auch die Preisentwicklung von Produkten und Dienstleistungen und stellen diese den Nutzern zur Verfügung.
Google Shopping
Google Shopping bietet zuerst die Funktion einer Produktsuchmaschine an, womit man bei einer Suchanfrage passende Ergebnisse erhält. Man kann sich inspirieren lassen und passende Produkte finden. Wenn man im Google Shopping Bereich von Google auf ein Produkt klickt, kann man dieses aufklappen und durch einen weiteren Klick direkt zum Online-Shop des Anbieters weitergeleitet werden.
Oder man verwendet zuerst einen Preisvergleich der Angebote. Dieser Vergleich wird direkt in der aufgeklappten Detail-Vorschau der Produkte angezeigt. In diesem Moment fungiert Google als konkretes Preisvergleichsportal. Dennoch ist das Angebot, das zuerst angezeigt wird, nicht immer das günstigste Angebot. Die Höhe des Gebotes und andere Faktoren spielen hier zusätzlich eine Rolle.
Somit ist Google überwiegend eine Produktsuchmaschine mit Funktionen einer Preissuchmaschine.
Preisvergleichsseiten sind in der Regel unbeliebt bei Online-Shops.
Der preisliche Wettbewerb im Internet ist ohnehin sehr hoch. Online-Shops leiden immer mehr darunter, dass durch die Transparenz im Netz die Preise gesenkt werden müssen.
Wenn ein Online-Shop seine Produkte auf einer Preisvergleichsseite zur Verfügung stellt, wird dem Nutzer gezeigt, dass das gleiche Produkt bei einem anderen Online-Shop günstiger zur Verfügung steht. In der Regel rechnen die Online-Shops über ein CPC-Modell ab. Somit muss ein Online-Shop für jeden Klick bezahlen. Also ergibt es nur Sinn mit Produkten im Preisvergleich zu stehen bei denen die Preise im Vergleich zu den Wettbewerbern günstiger sind. Dazu kommt, dass der Traffic, der über Vergleichsseiten entsteht, preisempfindlich ist.
Preisvergleichsseiten führen dazu, dass Shops, die den Traffic und Reichweite benötigen immer mehr unter Druck des hohen Preiswettbewerbs stehen.
Wie können Shops von Preisvergleichsseiten profitieren
Hat ein Shop ohnehin sehr günstiger Produkte, dann profitiert er natürlich von der Präsenz auf einer Vergleichsseite. Solch ein Shop kann alle seine Produkte bei Vergleichsseiten listen.
Wie schon erwähnt arbeiten Preisvergleichsseiten in der Regel mit CPC-Modellen. Die Vergleichsseiten vergleichen nur Produkte auf der Seite, die die Shops über einen Feed zur Verfügung stellen.
Damit sich der gekaufte Traffic auch rentiert, sollten Onlineshops nur Produkte im Feed listen, bei denen sie preislich im Internet gut aufgestellt sind.
Manche Branchen, wie z-B. Online-Apotheken, sind sehr einfallsreich. Diese verwenden in den Preisvergleichsseiten günstigere Preise als sie in den Shops zur Verfügung stellen. Erst wenn ein Nutzer über ein Produkt auf einer Preisvergleichsseite im Shop Online-Apotheke landet, passen sie den Preis des Produktes automatisch an, auf den der Nutzer Preisvergleichsseite geklickt hat. Somit sieht der Kunde über die Vergleichsseite einen günstigeren Preis als eine Person, die direkt die Online-Apotheke besuchen würde. Teilweise sind die angegebenen Preise in den Preisvergleichsseiten der Apotheken so niedrig, dass die Shops über jene Produkte keinen Profit machen würden. Diese Shops gehen, davon aus, dass der Nutzer nicht nur das Produkt in den Warenkorb legt, sondern mehrere Produkte zusätzlich kauft. Weiterhin setzen sie auf den “Customer-Lifetime-Value” (CLV), sonst würde sich das Ganze wohl nicht lohnen.
Google Shops setzt noch eher auf die Produktsuche
Preisvergleichsseiten sind sehr beliebt bei Nutzern, da sie die gewünschte Produkte, die sie eh kaufen wollten, günstiger ergattern können.
Da Google Shopping überwiegend eine Produktsuchmaschine darstellt, ist es für eine Vielzahl an Shops attraktiver als Preissuchmaschinen
Nun geht Google Shopping den nächsten Schritt und bietet kostenlose Ergebnisse. Das führt dazu, dass Google in seiner Funktion als Produktsuchmaschine deutlich wertvoller wird, da viele kleine Shops, die aufgrund des CPC-Modells ihre Produkte nicht bei Google gelistet haben, nun Ihre Produkte zur Verfügung stellen. Somit hat Google eine deutlich größere Anzahl an Produkten, welche es den Nutzern als Produktsuchmaschine zur Verfügung stellen kann.
Zusätzlich wird durch die erhöhte Zahl der Shops bzw. Anbieter der Preisvergleich bei Google Shopping für die Nutzer wertvoller. Wie sehr Google nun bei den kostenlosen Ergebnissen fokussieren möchte, müssen wir abwarten. Am Ende wird sich Google aber wohl eher für den Nutzer entscheiden.
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